Resilienz des Unternehmens

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Für Unternehmen gibt es Möglichkeiten, den aktuellen Zustand qualitativ zu erfassen und ihn zu beobachten, sodass geänderte Situationen frühzeitig erkannt werden. Für diesen Zweck werden unter anderem aussagekräftige Kennzahlen benötigt, um aus der Vergangenheit in die Zukunft fortzuschreiben. Aussagekräftige Kennzahlen bedeuten unter anderem, dass man die unterschiedliche Komplexität des Unternehmens auch in den Messwerten berücksichtigt. Ein Unternehmen mit 50 Mitarbeitern kann mit Kennzahlen anders umgehen als ein Unternehmen mit 5.000 Mitarbeitern. Die Anzahl der Kennzahlen sollte möglichst klein gehalten werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass man 400 Faktoren so lange miteinander multipliziert, bis 3 große Zahlen übrig bleiben. Hat man die Multiplikation mit Werten gemacht, die sich gegenseitig aufheben, ist aus der Kennzahl eine stabile, nicht mehr aussagekräftige Zahl geworden, die nur für sich selbst steht, aber nicht in der Lage ist, frühzeitig Veränderung zu detektieren.

Eine Zahl allein sagt jedoch erst einmal wenig aus. Der Kontext darum herum gibt uns mehr Aufschluss über die Veränderung. Die reduzierte Anzahl von Geschäftsvorfällen kann unterschiedliche Gründe haben. Während der Corona Pandemie haben wir an vielen Stellen eine geänderte Marktsituation verzeichnet. Die Aussage, dass die Pandemie die Geschäftsvorfälle grundsätzlich abgeschwächt hat, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen, da es auf den Bereich ankommt, in dem wir uns befinden. Während die Geschäftsvorfälle in Restaurants durchaus abgenommen haben, muss das nicht für den Online-Handel gelten. Zusätzlich zur Kennzahl ist es deshalb sinnvoll, den Kontext mitzuführen und Ausprägungen zu beobachten.

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Haben wir für unser Unternehmen eine geänderte Situation detektiert, lassen sich darauf vorbereitete Abwehrmechanismen anwenden. Dabei können wir zwischen Reaktionsmaßnahmen (passiv) und zielgerichteten Abwehrstrategien (aktiv) unterscheiden. Die Reaktionsmaßnahmen sind vergleichsweise schnell etabliert, weil sie entsprechend vorbereitet sind. Es gibt definierte Prozesse; Reaktionen sind ggfs. bereits trainiert und gründen auf anerkannten Methodiken. Mittels unserer Kennzahlen sind wir in der Lage zu prüfen, ob diese erste Verteidigungs-Phase erfolgreich ist. Parallel bereiten wir zielgerichtete Abwehrstrategien (aktiv) vor und wenden diese bei Bedarf an. Weil wir die Zahlen in einen Kontext gesetzt haben, sind wir in der Lage Ursachen-Forschung zu betreiben und damit zielgerichtet nicht die Symptome, sondern die Ursache zu bekämpfen. Das setzt voraus, dass es eine Ursache ist, die wir aktiv beeinflussen können.

Ein Unternehmen kann unterschiedlich komplex sein; nicht nur von der Größe, sondern auch von Produkten, Projekten und Strategien. Die jeweiligen Abteilungen arbeiten deshalb zielgerichtet auf ein Thema hin und sind bei Bedarf (bestmöglich) vernetzt. Um die Resilienz des Unternehmens zu erhöhen, kann es also sinnvoll sein, an mehreren Stellen Vorsorge zu treffen, damit diese Resilienz geschaffen bzw. verbessert wird. Von unserem Körper wissen wir, dass es Reaktionen gibt, die in einen spezifischen Prozess zur Verteidigung münden. Möchten wir diese Methodik im Unternehmen etablieren, benötigen wir ebenfalls abgestimmte Prozesse, die sich bei Bedarf verändern.

Eine Methode, das zu erreichen, ist das Management-System. Es überwacht anhand von Kennzahlen den Zustand, es beinhaltet Prozesse sowohl zur Beobachtung als auch zur Reaktion und es verbessert sich kontinuierlich selbst (Plan, Do, Check, Act). Am Beispiel Risiko-Management wissen wir, dass das Risiko-Management über eine umfassende Bedrohungsanalyse verfügt, wir also versuchen, zu erahnen, welche Bedrohungen unserem Unternehmen entgegen stehen können. Aus diesem Wissen lassen sich strategische Maßnahmen sowie konkrete Abwehrmechanismen etablieren. Erstere werden direkt umgesetzt, letztere ggfs. erst bei Eintritt eines Schadensereignisses.

Wie auch der Körper sich ständig verteidigt, so muss auch ein Management-System dauerhaft sein, also nicht nur geschaffen, sondern auch aufrecht erhalten werden. Das Ziel, das zu tun, kommt dabei von der Unternehmensleitung. Es wird idealerweise in einer Unternehmens-Leitlinie festhalten, welche Bereiche und Facetten bei der Überwachung aus der Leitungs-Perspektive besonders wichtig sind. Weitere Informationen finden Sie im Artikel zum Thema strategische Sicherheit durch Leitlinie und TopDown.

Was ist Resilienz

Im Übersichts-Artikel Was ist Resilienz erhalten Sie die Einführung in die Resilienz sowie Übersicht darüber, in welchen Bereichen sich die Methode der Resilienz anwenden lässt.

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