Selbst denken oder KI?

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In dieser Blog-Serie befassen wir uns mit Begriffen und Themen, die die Publikationen – analog wie digital – dominieren und inzwischen ein hohes Maß an Beliebigkeit erreicht haben.

Konkret im Beitrag geht es um AI (Artificial Intelligence) oder dem deutschen Synonym KI (Künstliche Intelligenz). Grundsätzlich versteht man darunter einen Bereich der Informatik, der sich mit Lösungen beschäftigt, die einen Computer/Roboter/Nicht-Humanoiden in die Lage versetzt, Aufgaben zu lösen, wie sie ein Mensch lösen würde.

Bereits in den 1960er Jahren hat das amerikanische Verteidigungsministerium damit begonnen, Computer darauf zu programmieren, grundlegende menschliche Denkleistungen nachzuahmen und schon im Jahr 2003 war die DARPA (Defense Advanced Research Projekts Agency) in der Lage, digitale Assistenten zu schaffen – lange bevor SIRI, Alexa und Cortana Einzug in die Wohnzimmer Einzug gehalten haben.

Im Laufe der Entwicklung haben sich Teilbereiche der KI herausgebildet, die zu eigenen Forschungs- und Entwicklungsfeldern herangewachsen sind. So sind die größten KI-Teilgebiete aktuell Maschinelles Lernen, Deep Learning, Robotik, neuronale Netze, Wissenserwerb, Muster-Erkennung, Vorhersageanalysen sowie Natural Language Processing (NLP). Innerhalb dieser Teilbereiche wird noch einmal kategorisiert: im Allgemeinen in vier verschiedene Typen; reaktive KI, KI mit begrenzter Speicherkapazität, Theory of Mind und KI mit Selbsterkenntnis.

Wie meistens in der Wissenschaft – und im Leben – verlaufen die Trennlinien selten so scharf und akkurat, dass man ein-ein-deutige Zuordnungen vornehmen kann.

„Um ein Kriterium zu haben, wann eine Maschine eine dem Menschen gleichwertige Intelligenz simuliert, wurde von Alan Turing der nach ihm benannte Turing-Test vorgeschlagen. Dabei stellt ein Mensch per Terminal beliebige Fragen an einen anderen Menschen bzw. eine KI, ohne dabei zu wissen, wer jeweils antwortet. Der Fragesteller muss danach entscheiden, ob es sich beim Interviewpartner um eine Maschine oder einen Menschen handelte. Ist die Maschine nicht von einem Menschen zu unterscheiden, so ist sie laut Turing intelligent.[74] Bisher konnte keine Maschine den Turing-Test zweifelsfrei bestehen. Seit 1991 existiert der Loebner-Preis für den Turing-Test.“ (Wikipedia KI, Stand Abruf 23.05.2024)

So rasant, wie die Entwicklung von KI-basierten Systemen voranschreitet, so stark wächst auch das Feld der Mahner: „Herr, die Not ist gross! Die ich rief, die Geister, werd ich nun nicht los.“ (Auszug aus Goethes Zauberlehrling).

Einer der prominentesten Gegner hemmungsloser KI-Entwicklung war der 2018 verstorbene Astrophysiker Stephen Hawking. Bereits 2014 postulierte er in einem Interview der BBC, dass KI das „Ende der Menschheit“ bedeuten kann.

Humorvoller, gleichwohl mit ernstem Hintergedanken, hat Dieter Nuhr in seinem Jahresrückblick 2023 zur Ansicht, dass KI das Leben der Menschen einfacher macht, sinngemäß gesagt: „… wenn KI tatsächlich schlauer wird als der Mensch, wird sie sich zurücklehnen und uns Menschen für sie arbeiten lassen….“

Unbestritten ist, dass Cyberattacken in großem Maßstab, gesellschaftliche Manipulation und allgegenwärtige Überwachung mögliche Risiken der KI sind. Fachleute argumentieren, dass es auch bei Programmen mit guten Absichten unvorhergesehene Nebeneffekte geben könne. Denn so, wie das Training von KI-Software laufe, halte sie sich zwar eng an ihre Spezifikationen – habe aber kein Verständnis dafür, welches Ergebnis dabei herauskommen soll. „Sobald autonome KI-Systeme unerwünschte Ziele verfolgen, könnten wir nicht mehr in der Lage sein, sie unter Kontrolle zu behalten…..“ Der Entwickler Jan Leike, der bei OpenAI dafür zuständig war, KI-Software sicher für Menschen zu machen, kritisierte nach seinem Rücktritt Gegenwind aus der Chefetage. In den vergangenen Jahren seien „glitzernde Produkte“ der Sicherheit vorgezogen worden, schrieb Leike auf X . Dabei sei „Software zu entwickeln, die schlauer als Menschen ist, eine von Natur aus gefährliche Unternehmung“, warnte er. Man müsse dringend herausfinden, wie man KI-Systeme kontrollieren könne, „die viel smarter als wir sind“ (Spiegel Netzwelt, 22.05.2024).

Das Thema ist top-aktuell. Wenn Sie mehr Informationen benötigen rufen Sie uns an, schicken Sie eine Mail oder kommen Sie zu den Veranstaltungen, die wir im Rahmen unseres Blogs rechtzeitig ankündigen werden.

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